Sommertörn 2025
Wir schreiben den 20. Mai 2025, 10:17 lokaler Ortszeit, als wir die Leinen zum großen Sommertörn lösen und unseren Heimathafen Punat verlassen. Wir, das sind mein Turnfreund Stoffi und ich. Letzte Woche hat die Ganymed noch einen neuen Motor mit Saildrive bekommen, der Rumpf wurde auf Hochglanz gewachselt, das Weinlager aufgefüllt. Alles sollte für die Reise bereit sein.
- Der alte Motor.
- Und der neue …
- … mit neuem Saildrive.
- Und die Ganymed glänzt wieder …
- … wie neu!
1. Stop in Veli Losinj, wo wir den Sveti Ivan erklimmen, unsere erste Bergtour. Nach Zapuntel auf der Insel Molat können wir das neue Stagsegel testen. Um die 20 Knoten wind bewährt es sich großartig. Am Freitag ist der Naturpark Telascica am Plan. Die neu gebaute Konoba „Gospoja“ verfügt über einen tollen Schwimmsteg und einen noch tolleren Koch. Der bereitet die beste Goldbrasse meines Lebens zu. Am nächsten Tag spazieren wir zum Salzsee „Mir“. Der Weg entlang der Steilküste bietet atemberaubende Aussichten. Für den Abend vereinbarten wir ein Treffen mit Gottfrieds „Mikado“ in Sibenik.
Heute, Sonntag, ist Ruhetag. Nach kurzem Motoren landen wir in der drei Meilen entfernten Bucht Tejascica auf Tijat. Auch hier gibt es einen Berg zu erklimmen.
- Unser erster Stop in Veli Losinj.
- Blick vom Sveti Ivan auf Veli Losinj.
- Stoffi genießt die Goldbrasse mit gegrilltem Gemüse.
- Salzsee auf Dugi Otok.
- Naturpark Telascica.
- Dom in Sibenik.
- Am Vela Glaba (120 m) auf Tijat.
- Blick vom Vela Glava auf unsere Ankerbucht Luka Tijascica.
Am 26. Mai ankern wir in der Uvala Vinisca, westlich der Bucht von Trogir. Unspektakuläres Abendessen inklusive. Wegen Windmangel motoren wir am nächsten Tag Richtung Split, Ziel ist die Marina „Kastela“. Am Abend kommt Franz, der mit dem Flixbus angereist ist, zu uns an Bord.
Am Mittwoch gibt es wieder Wind. Mit raumem Kurs segeln wir in die Uvala Pribinja auf Hvar. Stoffi kennt den Wirt vom „Ringo“ und bestellt eine Boje. Es gibt Fisch vom Feinsten. Nächster Halt: Vis Stadthafen. Abends treffen wir wieder die Crew der „Mikado“. Im Restaurant „Kantun“ gibt es zu Stoffis Entsetzen kein Bier. Der Wirt will seine Exklusivität damit unterstreichen, nur Wein auszuschenken. Beim Ablegen mit viel Seitenwind bleibt unser Außenborder beim Nachbarschiff hängen und landet mit gebrochener Spiegelhalterung im Meer. Manfred von der „Mikado“ hilft uns aus der Patsche und taucht in wieder herauf.
Flotte Überfahrt zu den Tremiti-Inseln. 9 Stunden 15 Minuten für 76 Meilen ist nicht schlecht. Im Bojenfeld vor San Domino finden wir ein Platzerl. Am Samstag wird die Burg auf San Nicola erkundet, bevor wir unter Motor nach Vieste tuckern. Am Sonntag sieht es zunächst nach Flaute aus, wird aber dann doch leicht windig. Gut für den Schlag nach Manfredonia. Leider gibt es in dieser Stadt nichts zu fotografieren. In Trani werden wir sowohl vom Lega Navale als auch im Stadthafen mehr als unfreundlich behandelt. Trotzdem bekommen wir einen Liegeplatz. Selbst beim Auschecken kommt es fast zu Handgreiflichkeiten mit dem pöbelhaften Hafenpersonal.
Der Südost bläst auch, wider jede Vorhersage, am Dienstag kräftig. Die wenigen Meilen nach Bisceglie absolvieren wir unter Genua. Franz hat hier überwintert und will uns mit Hilfe seines italienischen Freundes Natale die Stadt zeigen. Der Wind hat auf Ost gedreht als wir am Mittwoch mittag ablegen, um nach Bari zu segeln. In der Marina „A Vele Spiegate“ haben wir reserviert. Nach Monopoli, wo wir in der Marina übernachten, steht Brindisi am Programm. Von hier aus fliegt Franz nach Triest, um sich mit seiner Frau zu treffen.
Samstags können wir endlich wieder ankern. Der Hafen von Otranto nimmt uns auf. Für Sonntag ist Flaute vorhergesagt, was uns dazu veranlasst, einen weiteren Tag in Otranto zu bleiben, was sich als gute Entscheidung erweist. Am Montag kommt der lange vorhergesagte Nordwind, der uns die Überfahrt nach Griechenland erleichtert. Schon um 16:30 Uhr fällt das erste Mal unser Anker auf griechischen Boden. Starker Wind in der Ankerbucht auf Othonoi lässt uns, dank fehlendem Aussenborder, selbst zum Kochlöffel greifen. Die Ravioli mit Schinkenfüllung schmecken herrlich.
Die 9 Seemeilen nach Erikousa können wir, dank gutem Wind, rasch absegeln. Geankert wird in der Südbucht mit mittelmäßiger Taverne. Auch am nächsten Tag bleibt uns der Nordost treu. Die Bucht Ag. Stefanos im Nordosten Korfus ist unser Ziel. Hier ist es so schön, dass wir zwei Tage bleiben. Erst am Freitag, dem 13. kommt die Ganymed in der Marina Gouvia an. Das Einchecken in der Marina war ein echtes Abenteuer, die Einklariererei, dank einer äußerst kompetenten und sympathischen Polizistin, sehr entspannt. Das buchen des „e-tepai“ über Internet, ein vierstündiges testen der griechisch-englischen Website, hat sich bezahlt gemacht. Peter und Markus kommen aus Salzburg zu uns. Gemeinsam verbringen wir den Samstag in Gouvia-Stadt. Sonntags fliegt Stoffi nach Hause.
- Riesige Fischauswahl im „Ringo“.
- Treffen mit der „Mikado“-Crew im „Kantun“ in Vis.
- Konoba „Kantun“.
- Tremiti
- Festung auf San Nicola.
- Festung San Nicola.
- Festung San Nicola.
- San Nicola
- Vieste
- Gasse in Vieste.
- Vieste
- Gasse in Vieste
- Pat und Patachon in Trani. Diesmal sind wir eindeutig, wenn auch beleuchtet, Patachon.
- Bisceglie.
- Hier wohnte Natale vor 50 Jahren.
- Basilika San Pietro in Bisceglie.
- Gasse in Bisceglie.
- Mit Franzens Freund Natale in Bisceglie.
- Hafen Monopoli.
- Liegeplatz in Otranto.
- Von Brindisi nach Otranto.
- Ankerplatz in Otranto.
- Stoffi und der Skipper.
- „Erdbeermond“ über der Ganymed auf Othonoi.
Peter, Markus und ich legen Richtung Süden ab. Der erste Halt ist in Gaios, auf der Insel Paxi. Der zauberhafte Ort bietet nicht nur gute Restaurants, sondern auch ab 22 Uhr olfaktorische Genüsse der Sonderklasse. Um diese Zeit dürften die Schleusen der Klärgrube ich Richtung Hafenbecken geöffnet werden. Für Montag ist eigentlich Levkas vorgesehen. Ich möchte vor der Marina ankern, muss aber feststellen, das dort seit meinem letzten Besuch Stege gebaut wurden. Auf die Marina habn wir keine Lust, daher fahren wir noch die 10 Meilen nach Meganision. Die Ormos Ambelakia bietet einen guten Ankerplatz und ein passables Lokal, in dem wir Fisch essen.
Vathi auf Ithaki laufen wir als nächstes an. Der Ankergrund vor dem Ort ist gut besucht. Richtig touristisch wird es erst wieder am Mittwoch in Phiskardo. Der Hafen rappelvoll, am Nordostufer, das von Ankerliegern besetzt ist, findet sich noch eine Lücke. In einem Restaurant hinter der Strandpromenade esse ich sensationelles Lamm.
Donnerstag, 19.6., ist leider wenig Wind. Nur zwei Stunden kreuzen, der Rest Motorfahrt nach Poros auf Kefalonia. Zakynthos ist das Ziel meiner Crew. Vor der Stadt Zakynthos wollen wir noch in Ag. Nikolaos im Nordosten der Insel ankern. Aber auch dieser Hafen ist brechend voll, vor dem Hafen ist es mir aufgrund des steinigen Bodens zu unsicher. Deshalb suchen wir eine Bucht ca. 1 sm südlich davon auf, wo es gemütlich zu ankern ist und auch ein gutes Lokal zur Verfügung steht. Am Samstag sind wir schon mittags in Port Zakynthos, damit uns ein Liegeplatz sicher ist. Nach Klar Schiff steigen Peter und Markus ins Taxi zum Flughafen.
- Alte Festung Korfu.
- Festung Korfu.
- Alte Festung Korfu.
- Einfahrt nach Gaios auf Paxi.
- Olivenbaum in Gaios.
- Einfahrt zur Drehbrücke von Levkas.
- Drehbrücke Levkas in Richtung Marina Levkas.
- Auf Besuch bei Odysseus im Hafen von Poros.
- Im Hafen von Poros.
- Ankerplatz bei Mikro Nisi.
- Mikro Nisi Beach.
Nachmittags gebe ich die mittlerweile umfangreiche Schmutzwäsche in die Wäscherei. Am Samstag abends schwebt Ulli mit einer Stunde Verspätung aus Wien ein. Da die Wäscherei bis Sonntag Nachmittag braucht, wird der Aufenthalt in Zakynthos um einen Tag verlängert, den wir für einen Ausflug zur Schildkröteninsel Marathonisi nutzen.
Die in Aussicht gestellten Baby-Schildkröten gibt es nicht, sie sind zumindest für uns unsichtbar, große Exemplare tauchen vor lauter Schreck auf um sich zu orientieren, woher der unerträgliche Lärm, den unser Motorboot verursacht, kommt. Der Kapitän des Ausflugbootes vollführt wilde Manöver im Vor- und Rückwärtsgang, um die armen Tiere zu verfolgen. Einfach zum Fremdschämen! Komplettiert wird der Trip durch zwei Badeaufenthalte.
Ab Montag sind Ulli und ich wieder unterwegs, Katakolon ist angesagt. Der Hafen ist mir bestens bekannt, davor ist ein super Ankergrund für die Nacht. Der Ort, wenn man denn davon sprechen kann, gibt ebenso wenig her, wie Kiparissi, unser nächster Stop. Im großen Hafenbecken sehen wir mehr Schildkröten, als auf der dafür berühmten Insel Marathonisi. Man muss regelrecht aufpassen, keines der Tiere zu überfahren. Am Mittwoch sind wir in der großen Bucht Navarinou, wo wir vor dem Ort Pylos ankern. Schon die felsendurchsetzte Einfahrt zwischen der Insel Sfaktiria und der Insel Pylos in die Bucht lässt das Herz höher schlagen, auch der Ankerplatz ist komfortabel und mit schöner Aussicht gesegnet. Nach Port Longos auf der Insel Sapientza, im Süden des westlichsten Peloponnes-Fingers, ist es nicht weit. Der Nordost bläst bei unserer Ankunft kräftig, trotzdem finden wir einen schönen Ankerplatz. Ulli ist er zu einsam, mir gefällt die Rauheit der Natur.
Koroni, im Osten des „Messenia-Fingers“, laufen wir am 27.6. an. Es ist ein sehr touristisch geprägter Ort mit Burg Koroni als Highlight, welche wir am nächsten Tag morgens besichtigen. Heute ist der erste richtig sommerliche Tag. Der Wind untertags ist warn, die Nacht schwül. Weil es so schön ist, bleiben wir einen zweiten Tag. Sonntag morgens wird es ungemütlich, der Wind aus Nord frischt auf, schon um 8 Uhr verlassen wir den Liegeplatz um nach Kalamata zu segeln. Beim ersten Versuch in die Marine zu kommen, laufen wir auf Grund. Mit Tips vom Marinero gelingt die Einfahrt in die total enge Marine. Zu unserem Glück ist der Liegeplatz mit dem Wind und zwischen diversen Muringleinen im Slalom anzufahren. Und das bei über 20 Knoten Wind. Eine Herausforderung! Der Ratschlag unserer Kellnerin in Koroni, nur nach Kalamata zu fahren, wenn man dort etwas erledigen muss, bewahrheitet sich. Wir tanken Diesel in der entbehrlichen Stadt.
An der Westseite Manis liegt der Ort Limani mit der gleichnamigen Bucht inkl. gutem Restaurant, ein angenehmer Ausgleich zu Kalamata. Am 1.7. brechen wir schon kurz nach acht Uhr auf in die drei Meilen entfernte Bucht Dyros. Hier lässt es sich gut ankern und die dortigen Tropfsteinhöhlen besichtigen. Schon beim letzten Griechenland-Törn waren wir hier, trotzdem sind die Höhlen immer wieder beeindruckend. Mangels Wind wird die Fahrt nach Kagio, im Südosten von Mani, zum Motorbootausflug. Hier ist es wunderschön und in diesem Jahr auch nicht so voll wie bei den letzten Malen.
Der zweite Juli wir zu einem denkwürdigen Tag. Morgens viel Wind, daher wird das Stagsegel angeschlagen. Schon nach kurzer Fahrt weht nur noch ein Lüfterl. Stagsegel runter, Motor an. Keine Viertelstunde später ballert es aus NNO. Wir überlegen kurz, nach Kapsali abzulaufen, bleiben aber bei unserem Plan, nach Elafonisos zu segeln, weil 15 Meilen kürzer. Dafür aber Kreuzen unter Motor. Kurz vor dem Ziel geht Ulli unter Deck und meldet Wassereinbruch. Das ganze Schiff ist bis über die Bodenbretter voll, in unserem Bad herrscht Sauna-Temperatur. Endlich am Anker klärt sich die Lage schnell: Ein in unserer Brause gelagertes Brett hat sich aus der Verankerung gelöst, den Mischhahn der Brause berührt und den gesamten Inhalt des Wassertanks an die Tür des Badezimmers gespritzt. Temperatur 90 Grad. Die Aufräumarbeiten beschäftigten uns drei Stunden.
Am nächsten Tag sind wir schon schlauer und schlagen das Stagsegel an, warten die wenigen Flautenlöcher ab, um schon nach einer halben Stunde unter Vollgas die Insel Kythira entlang nach Süden zu brausen. Der Ostwind hat 30 Knoten bis über 40 Knoten in den Böen. Das neue Segel erweist sich als Genial, die Ganymed läuft souverän nach Kapsali. Am Ankerplatz vor dem Ort ballert es zwar noch immer gehörig, das Wasser ist aber relativ ruhig, sieht man vom fliegenden Wasser ab. Der Anker hält wieder einmal auf‘s erste Mal. Geschafft! Kapsali erweist sich als ganz entzückender Ort, wir bleiben gleich einen zweiten Tag.
Bei der „Überfahrt“ von Kythira nach Kreta wollten wir eigentlich in Antikythira Halt machen. Die Hafenführer raten aber bei Nordwinden dringend davon ab. Nur mit Stagsegel kommen wir problemlos und bequem nach Gramvousa. Das ist eine kleine vorgelagerte Insel ganz im Nordwesten Kretas. Hier ist das Wasser so glasklar, dass man auch bei Mondlicht jedes einzelne Steinchen am sechs Meter tiefen Ankergrund erkennen kann. Der Wind ist inzwischen abgeflaut. Am nächsten Morgen erkunden wir die venezianische Festungsanlage auf dem ca. 100 m hohen Berg vor unserem Ankerplatz. Wegen der Hitze sind wir schon sehr früh dran und anfangs ganz alleine auf der mittelalterlichen Burg. Zurück am Schiff treffen schon die ersten Ausflugsboote ein. Zuerst kleinere Schiffe und später sogar eine umgebaute Fähre mit hunderten Menschen an Bord. Auch hier halten wir es zwei Tage gut aus.
Erst am siebten Juli brechen wir nach Chania auf. Heute ist nach Langem wieder einmal Wind aus südwestlicher Richtung angesagt, leider nicht sehr stark. Über den Golf von Kissamo muss noch der Motor herhalten, ab Kap Spathi darf die Genua ihre Arbeit aufnehmen. Im Hafen Chania ist es brutal heiß, noch dazu liegen wir im Windschatten des Hafenamtes und einer Megajacht direkt neben uns. In dem an und für sich schönen Ort herrscht Overtourism in Reinkultur. Die übliche griechische Tragödie erlebe ich am nächsten Morgen im Hafenamt. Die Bezahlung von € 17,85 erfordert eine halbstündige Amtshandlung und jede Menge Kopierpapier.
Um11 Uhr sind wir endlich bereit zum Auslaufen, Rethymnon ist das heutige Ziel. Vorher aber wechsle ich noch den Diesel-Feinfilter am Motor, um das Problem mit den schwankenden Drehzahlen ab 1.900 U/min. In den Griff zu bekommen. Der Tausch des Vorfilters im Wasserabscheider hat ja leider keinen Erfolg gebracht. Die erste Hälfte der Strecke ist segelbar, dann muss die Maschine übernehmen. Heute arbeitet sie problemlos, hoffentlich bleibt das so. Die Marina Rethymno ist noch genauso abgefackt, wie wir sie von unserem letzten Besuch vor fünf Jahren kennen.
Nächster Halt: Die Bucht Bali. Auch dieses Ankerplatz kennen wir schon aus 2019, nur dieses Mal ankern wir wegen der nordwestlichen Winde im Westteil der Bucht. Köstliches Lamm-Kleftiko (wieder einmal!) erfreut uns abends in einem Restaurant mit schönem Meerblick. Einen Tag haben wir noch Zeit, bevor Heraklion angesagt ist. Den verbringen wir auf der Insel Dia. Mittag treffen wir in der Bucht Panagia als zweites Schiff ein. Innerhalb zwei Stunden sind wir von Tagesausflüglern umringt. Jeder hat seine eigene Musik und auch sonst … Ab 19 Uhr kehrt Ruhe ein, wir sind wieder alleine. Am nächsten Tag kommen dieselben Schiffe schon vormittags.
Im Port Heraklion ist der nächste Crewwechsel geplant, der Liegeplatz im Hafen reserviert. Bei unserer Ankunft stellen wir fest, dass nur ein Liegeplatz in Frage kommt, und der ist in der Zone der Tagescharterer. Die luvseitige Muringleine ist von einem dieser Schiffe, was uns bevorstehenden Ärger vermuten lässt. Tatsächlich finden wir zusammen mit Dimotros eine Lösung, mit der beide Schiffe sicher sind. In dem riesigen Hafenbecken fahren ständig riesige Fähren aus und ein. Der Seegang dabei ist beträchtlich und macht den Liegeplatz äußerst unangenehm. Nicht umsonst nennen ihn die Einheimischen „Crazy Harbour“. Drei Tage darf ich hier sein!
- Das Highlight des Trips: eine Sch-Kröte blickt sich verstört um.
- „Lauschiger“ Badestrand auf Marathonisi.
- Felsformation im Süden von Zakynthos.
- Ulli mit Costa Faszinosa vor Katakolon.
- Im Hafen von Kyparissia.
- Sonnenuntergang in Kyparissia.
- Durchfahrt zwischen Nisis Sfaktiria und Nisis Pylos zum Hafen Pylos.
- Insel Sfaktiria bei der Einfahrt nach Pylos.
- Lamm-Souvlaki in Pylos.
- Am Weg zur Burg Koroni.
- Orthodoxe Kirche auf Koroni‘s Castle.
- Koroni‘s Castle.
- Höhlentaxi in der Tropfsteinhöhle.
- Tropfsteinhöhle in Dyros.
- Leider wurden viele Wege begradigt und dabei viel der wunderbaren Stalagniten zerstört.
- Echt zum Staunen.
- Vorwindpartie bei 30 bis 40 Knoten Wind entlang von Kythira.
- Unser Ankerplatz vor Kapsalion auf Kythira.
- Neues Crewmitglied ab Kapsali.
- Venezianische Festung „Chora Kythira“ in Kapsalion.
- „Gramvoussa Fort“ von unserem Ankerplatz gesehen.
- „Blaue Nacht“ in Chania.
- Steinmandl auf der Festung Gramvousa.
- Einsamer Ankerplatz Gramvousa (aber nur nachts).
- In Rethymnon.
- Balion
- Ormos Panagia auf Dia.
- Liegeplatz mit Aussicht.
- Flotte der „Daily-Trip-Boote“.
- Hafenidylle in Heraklion.
- Venezianische Festung Heraklion.
- „Crazy Harbour“ Heraklion.
Am 14.7. hat die Wartezeit in Heraklion endlich ein Ende gefunden, Günter kommt an Bord. Nachdem ich vorher schon einkaufen war, können wir gleich ablegen. Der Wind wird im Lauf des Tages immer stärker, bevor er vor Spinalonga, unserem Tagesziel, über 40 Knoten erreicht. Beim Bergen der Genua verheddert sich die Reffleine in der Winsch und zerstört sich, das Unterliek der Genua wird beschädigt. Am Ankerplatz in der Spinalonga-Bucht herrscht fliegendes Wasser, Böen mit über 45 Knoten lassen die Ganymed schwojen, dass sogar der massive Bugbeschlag verbogen wird. Es bleibt nichts anderes übrig, als uns zu verholen. An der Aussenseite der vorgelagerten Insel Kalydon finden wir eine Bucht, in der fast Windstille herrscht. Wunderschön ist es hier.
Am Dienstag fertigen wir ein Provisorium für die Reffleine und nähen das Unterliek der Genua. Jeder Segelmacher würde vor Neid erblassen. Am frühen Nachmittag starten wir in Richtung Sitia, 22 Meilen entfernt. Da der Wind nach wie vor resch ist, genügt die Genua für flottes Vorankommen. In der „Marina“ Sitia können wir längsseits anlegen.
Am Mittwoch begehen wir denselben Fehler wie schon Tage zuvor und schlagen nicht das Stagsegel an. Auf halbem Weg nach Kouremeno wird der Wind immer stärker. Auf der Kreuz mit über 10 Knoten Fahrt nur mit der Genua ist prinzipiell nicht schlecht, 2 Meilen vor unserem Ziel streichen wir trotzdem aus Sicherheitsgründen das Segel. Vor dem Ort herrscht viel zu viel Wind und die Bucht ist ausserdem voll mit Surfern. Eine halbe Meile nördlich finden wir eine ruhigere Bucht zum Ankern. Heute gibt es Leberkäse mit Kartoffelsalat.
Ganz anders der nächste Morgen. Die ersten 25 Meilen nach Karpathos motoren wir, den Rest können wir mit Groß und Genua segeln. In der Ormos Amorphos finden wir einen schönen Liegeplatz. Der Schlag an der Ostküste Karpathos‘ entlang brachte die verschiedensten Windverhältnisse, von Flaute bis 20 Knoten aus Nordwest. Kap Paraspori, im Norden von Karpathos müssen wir umrunden, bevor wir im Nordwesten, in der Bucht Tristomo ankern können. In die Bucht gibt es eine abenteuerlich Einfahrt zwischen Felsen hindurch, bevor der Ankerplatz wie ein See vor uns liegt. Wieder sind wir ganz alleine.
Von Karpathos nach Chios herrscht idealer Wind. Mit einem Anlieger kommen wir direkt in die „Hauptstadt“ der Insel, dem Örtchen Chios. Hier gefällt es uns so, dass wir gleich einen zweiten Tag bleiben. Am Sonntag spazieren wir am frühen Vormittag zur Burg Chalki auf ca. 305 m ü.d.M. Eine schweißtreibende, aber lohnende Aufgabe, welche wir die letzten Höhenmeter nur noch im „Griech“-Gang bewältigen.
28 Meilen nordwestlich nach Tilos, in die Bucht Megalos, segeln wir am 21.7. In der riesigen Bucht sind wir wieder einmal ganz alleine. Der Schlag nach Nisyros bringt guten raumen Wind. 30 Meilen Gennaker – super! Der Versuch, in die „Marina Paloi“ einzulaufen, endet im Sand. Im Hafen Mandraki haben wir mehr Glück, und Manos‘ Autovermietung vor der Tür. Abends mieten wir zwei Motorroller und düsen zum Krater und dem nahen Bergdorf Nikia, wo wir mit Aussicht auf den Vulkan köstlich speisen.
Nach Symi haben wir weniger Glück mit dem Wind. Die Bucht Panormitis, mit einem riesigen Kloster, kenne ich schon von früheren Törns. Die Ganymed hat ein kleines Problem mit der Treibstoffzufuhr. Wir kontaktieren Manolis, der uns von der Marina empfohlen wird. Um mehr Zeit für den Mechaniker zu haben, segeln wir schon am Donnerstag nach Rhodos. Manolis taucht aber erst Freitag mittags auf, nur um uns zu sagen, was wir ohnehin schon wissen. Er kann das Problem nicht lösen, vermittelt uns aber einen Freund. Selbiger ist natürlich telefonisch nicht erreichbar und reagiert auch auf Mail und WhatsApp nicht. Kommunikation scheint in Griechenland ein Problem zu sein, wie in fast allen südlichen Ländern. Wir nützen den Tag, um ein Problem mit der Fallwinsch zu lösen. Die Winsch läuft erst langsam an, bevor sie nach einigen Sekunden die richtige Drehzahl erreicht. Leider bringt das Reinigen des Relais und sonstige Maßnahmen keinen Erfolg.
- Spischäkel von meinem Korsar vor 50 Jahren und von der Ganymed.
- Verbogener Ankerbeschlag.
- Genua-Unterliek zur Reparatur vorbereiten.
- Unterliek repariert.
- Fischer in Sitia.
- Günter auf der hohen Kante.
- Leberkäs m it Spiegelei in Kouremeno.
- Von Kreta nach Kasos.
- Einfahrt nach Tristomo.
- Linsenauflauf in Tristomo.
- Abendstimmung in Chalki.
- Günter auf der Burg Chalki.
- Blick von der Burg auf unseren Ort mit Hafen.
- Burg Chalki aus dem 15. Jahrhundert.
- Günter hoch konzentriert.
- Nächtlicher Ausblick von der O. Megalos auf Tilos.
- Unter Gennaker nach Nisyros.
- Caldera auf Nisyros.
- In der Caldera.
- Restaurant in Nikia mit Blik auf den Vulkankrater.
- Kloster Panormitis auf Symi.
- Das Relay der Fallwinsch. Leider NICHT die Wurzel des Übels.
- Rhodesmarina mit der GANYMED im Mittelpunkt.
Günter wechselt sich am Freitag mit Gerhard, Brigitte, Horst und Gudrun ab. Samstag morgens erreiche ich endlich „kem-marine.gr“. Zwischen 10 und 11 Uhr kommt jemand. Tatsächlich erscheint, nach mehrmaligem nachtelefonieren, um 14:30 ein Mechaniker. Aber auch er kommt nur, um uns mitzuteilen, dass er eigentlich keine Zeit hat. Das hätte er auch schon vormittags wissen können. Nach einem kurzen Tankstop laufen wir in die Loryma Bay in Bekir/Türkei aus. Unser Stegnachbar Hamsan hat dort ein Wirtshaus, welches er uns sehr ans Herz legt. Anscheinend kann man dort ohne Einklarieren einlaufen, was wir auch tatsächlich machen. Mit Erfolg. Von einem seiner Brüder werden wir herzlich empfangen. Die Speisen sind durchschnittlich, der Preis für Bier und Wein verrückt teuer, der Gratis-Liegeplatz am eigenen Steg in Ordnung. So komme ich doch nochmal mit dem Schiff in die Türkei, was ich eigentlich ausgeschlossen habe.
So kommen wir erst am Montag nach Symi. Nach kleinem Hafenkino legen wir an der Mole im Zentrum von Symi an. Der wunderschöne Ort ist immer wieder bezaubernd. Am 28.7. wollen wir nach Tilos. Vor dem Ort Livadi fällt der Anker auf 12 m Tiefe. Auch hier findet sich ein gemütliches Lokal, wo ich zum ersten Mal Ziege bestelle, von der ich total begeistert bin. Tags darauf laufen wir wieder Nisyros an. Auf dem Weg dorthin kommt Horst in der Kombüse aus dem Gleichgewicht und stürzt in den Gasofen. Dieser ist mit zerschmetterter Tür Totalschaden, die Flammen funktionieren noch. Abends machen ich auch mit meinen neuen Gästen den Ausflug zum Krater. Bei Poppy leihen wir einen Buggy, mit dem Brigitte fährt und eine Art Quad, mit dem ich die Strecke bewältige. Bei „Balkoni“ ist ein Tisch reserviert.
Am Weg nach Kos komme ich zu nahe an die türkische Küste. Türkische Telefongesellschaften fressen heimlich mein Downloadguthaben auf. In der quirligen Stadt ist die Hölle los. Am Donnerstag, 31.7. wollen wir eigentlich nach Leros. Fehlender Wind lässt uns in Kalymnos abbrechen, wo wir in Vathy einlaufen. Der Ort liegt in einem malerischen engen Felseinschnitt. An einer kleinen Mole können wir anlegen, nachdem ein Ausflugsboot ausgelaufen ist.
Am 1.8.25 steht uns ein längerer Schlag bevor. Fast 50 Meilen sind es bis zur Insel Levitha, wo wir in der gleichnamigen Bucht eine Boje finden. Leider finden wir unseren Bootshaken nicht mehr, der bei dem abenteuerlichen Anlegemanöver über Bord geht. Ruhiger Abend in lauschiger Bucht, das ist genau unser Ding.
Weiter nach Amorgos bleibt uns der starke Wind treu. Wieder nur unter Genua sind wir teilweise überpowert. Katapola stellt sich als netterer Ort heraus als wir beim Näherkommen glaubten. Hier gibt es reichlich schöne Lokale und genügend Möglichkeiten, die Vorräte zu ergänzen.
Am Sonntag setzen wir von Anfang an das Stagsegel. Zuerst ist das Vorwärtskommen etwas mühsam, in der zweiten Hälfte der Strecke erweist sich die Wahl als richtig. Vor Koufonisi hält der Anker auf‘s erste Mal, der Hafenkapitän meint aber, wir sind zu Nahe am Rangierbereich der Fähre. Beim neuerlichen Setzen des Ankers benötigen wir sechs! Versuche, bis der Anker endlich hält. Eine besondere Herausforderung für meine Nerven.
Am 4.8. erwartet uns Naoussa auf Paros. Fast die ganzen 35 Meilen kreuzen wir unter Groß und Genua flott dahin. Der Ort ist ähnlich wie Kufonisi, total überfüllt, quirlig, laut und trotzdem voll Charme. Große Windstille herrscht hingegen am Dienstag vormittags, als wir nach Schoinousa aufbrechen. Nur 10 der 37 Meilen lassen sich segeln. In Ormos Livadi bedarf es wieder mehrerer Versuche, den Anker einzufahren.
Mylopota, eine große Bucht im Nordwesten von Ios, ist heute, Dienstag, angesagt. Hier herrschen reger Bade- und Motorbootbetrieb, der abends zum Erliegen kommen sollte. So ist es auch.
Am Donnerstag wollen wir mittags in Santorin eintreffen. Starker achterlicher Wind begünstigt unseren Plan, aber nur bis zur Einfahrt in den Krater von Santorin. Ab hier schwächelt er, sodass wir die Fock bergen müssen, mit der wir bis hierhin unterwegs waren. Ohne auf die Segel achten zu müssen ist es ohnehin bequemer, die Aussicht auf die Orte am Kraterrand zu genießen. An der Südseite Santorins laufen wir einen mir bekannten Ankergrund direkt neben der Red Bay an. Die Lust, mit Bus oder Taxi in den Ort Santorin zu fahren, hält sich in Grenzen, wir bleiben am Schiff. Freitag holt ein Einheimischer mit seinem Ausflugsboot meine Crew ab und bringt sie an Land, wo sie ein Taxi zum Flughafen nehmen. Er hat uns am Vorabend beobachtet, wie Horst mühsam mit dem Schlauchboot übersetzte und uns spontan seine Hilfe angeboten. Nachmittag bekommt die Ganymed eine Außenreinigung.
Samstag ist „Hafentag“, in diesem Fall Ankertag, den ich für einen Besuch von Thira nutze. Der Ort selbst ist auswechselbar mit jedem anderen Touristen-Hotspot, lediglich die Aussicht in den „Krater“ ist atemberaubend. Fünf Ozeanriesen liegen auf Reede und spucken dementsprechend viele Touristen aus. Die Gassen sind brechend voll mit Gästen aus allen Ländern dieser Erde, nach zwei Stunden bin ich überfordert mit den Menschenmengen und fahre wieder mit dem Bus zurück nach Akrotiri.
- In der Loryma Bay in Bekir/Türkei.
- Symi.
- Unser kaputter Gasherd.
- Abendessen in Livadi auf Tilos.
- Wieder einmal in Nisyros im Bergdorf Nikia.
- Restaurant „Balkoni“ in Emporeisos auf Nisyros.
- Kalymnos.
- Einfahrt nach Vathy auf Kalymnos.
- Liegeplatz in Vathy auf Kalymnos.
- Sea Cloud in Katapola auf Amorgos.
- Katapola auf Amorgos.
- Naoussa Port.
- Die Skyline von Naoussa auf der Insel Paros.
Um 23 Uhr kommt endlich mein Enkelsohn Noah in Akrotiri an, wo wir eine langjährige Tradition, die Opawoche, fortsetzen. Viele Jahre verbringen wir jetzt schon eine Woche zu zweit auf der Ganymed. Nach einem kurzen Paschler herrscht Bettruhe. Der erste gemeinsame Schlag führt am nächsten Morgen nach Vathy auf Folegandros. Der Start unter Genua stellt sich bald als zu optimistisch heraus, weil schon nach wenigen Meilen der Wind über 30 Knoten erreicht, die Genua geborgen und die restliche Strecke unter Motor bewältigt wird.
Am Montag ist Sifnos angesagt. Wieder sieht es zuerst nach Genua aus, wieder erwischt es uns eiskalt nach wenigen Meilen. Noah gerät die Genuaschot beim Bergen des Segels außer Kontrolle, einige Brandblasen an der rechten Hand sind das traurige Ergebnis. Leider war das meine Schuld, denn ich hätte ihn vor den enormen Kräften warnen sollen, die beim Auffieren der Genua entstehen. Noch auf See versorgen wir die Wunden provisorisch, um sie in der Ormos Faros auf Sifnos „professionell“ zu versorgen. Der abendliche Spaziergang in die nächste Bucht und das anschließende Dinner in Faros lindern die Leiden. Die Nacht am Anker ist unruhig wegen der starken Fallböen, die mit bis zu 30 kn über uns herfallen.
Am Dienstag wollen wir klüger sein und starten gleich mit der Fock, müssen aber bald feststellen, dass der Vortrieb nicht zufriedenstellend ist, der Motor die bessere Alternative darstellt. Erst kurz vor Livadi auf Serifos findet der Meltemi zu seiner vollen Stärke.In der „geschützten“ Bucht warten 25 bis 30 Knoten Wind auf uns, der Anker genießt unser Vertrauen, sodass ein Abendessen an Land möglich wird.
Nach Kythnos (13.8.) ballert es wieder heftig, der Kurs ist genau gegenan. Heute machen wir keine Kompromisse und setzen von vornherein keine Segel. Anders die Situation am Donnerstag, 14.8. Heute ist Kurs WestNordwest angesagt, was raumen Wind bedeutet. Anfangs mit Groß und Genua, später Reff 1 im Groß, gleiten wir mit zwischen 8 und 10 Knoten Speed nach Athen, wo in der ehemaligen Olympiamarina Agios Kosmas ein Liegeplatz reserviert ist. Dass von Ruhm und Glanz wenig übrig ist zeigt sich auch hier mehr als deutlich. Seit 2004 wurde sicherlich keine einzige Erhaltungsmaßnahme durchgeführt. Außerhalb des Marinageländes soll „in Zukunft“ ein Einkaufszentrum entstehen, die Baukräne stehen schon mal.
- So sieht professionelle Wundbehandlung aus.
- In Ormos Pharos auf Siphnos.
- Unsere Ankerbucht auf Siphnos.
- Einfahrt nach Livadi auf Serifos.
- Kolona Beach auf Kythnos.
- Noah reitet nach Athen.
- Ausblick von unserem Liegeplatz …
- … in der Agios Kosma (Olympia)-Marina.
Am Samstag löst Ulli Noah ab. Die ersten drei Tage werden wir längere Schläge machen müssen, bevor die Inseln und Liegeplätze im Ionischen Meer wieder enger zusammenliegen. Gleich 38 Meilen sind es bis zum Osteingang des Kanals von Korinth. In der Bucht Kalamakiou übernachten wir, bevor es am Montag durch den Kanal geht. Mit 250 € erkaufen wir uns dieses Erlebnis. Heute ist uns der Wind nicht hold, nur acht von 45 Meilen lassen sich segeln, um abends im Hafen Itea anzulegen. Der bescheidene, aber sichere Hafen, nimmt uns für 9,07 € pro Nacht auf. Im Ort lässt es sich gut einkaufen.
Am Dienstag, unser Ziel ist die Insel Trizonia, segeln wir wenig. Diesmal aber, weil zuviel Wind gegenan steht. Die Insel hat eine total geschützte Bucht mit „Marina“, die vor vielen Jahren gebaut, aber nie fertiggestellt wurde. Anscheinend wir sie auch nicht bewirtschaftet. Viele Aussteiger-Boote liegen hier, manche von ihnen warten auf den Gnadentod durch verrotten, was in Griechenland Jahrzehnte dauern kann.
Den Golf von Korinth haben wir fast verlassen, die Brücke nördlich von Patras, welche über des Golf führt, ist nicht weit entfernt von Trizonia. Ab hier nennt er sich Golf von Patras. Kurz vor seinem Ausgang ins Ionische Meer ist an seiner Nordseite der kleine Ort Mesolongion, den man durch einen drei Meilen langen Kanal erreichen kann. Hier ankern wir vor dem Ort. Windstill ist es am Donnerstag. Im Süden der Insel Petalas finden wir einen total ruhigen Ankerplatz.
Freitag, der 22. August, Skippers Geburtstag. Einige Gratulanten melden sich, nur der Wind bemüht sich nicht besonders. Nur unter Genua bemühen wir uns nach Ithaki. In Vathi war ich heuer schon einmal mit Stoffi. Am Samstagmorgen bemühe ich mich bei einem Friseur um einen Termin zum Haareschneiden in seinem Designerloft, leider ist er ausgebucht. Da wir es nicht besonders eilig haben, motoren wir nur nach Kioni, das ebenfalls auf Ithaki liegt. Im dortigen Hafen wird landesüblich mit Anker und Heckleinen angelegt. Im blitzsauberen Ort finden sich viele Tavernen und kleine Läden.
Sonntag, 24.8.: Statt wie am Vortag sechs legen wir heute gleich sieben Meilen zurück, und das unter Segel. Die One-House-Bay auf der kleinen Insel Atokos ist unser Ziel. Und nicht nur wir haben diesen Plan. Eine 60-m-Megayacht belegt die halbe Bucht. Prompt verfängt sich ein Segler in deren Ankerkette, was uns eine zweistündige Show bereitet. Auch sonst sind wir von der geballten Inkompetenz mancher Skipper überrascht. Wir haben zu tun, dass nicht jemand unser Schiff rammt oder seinen Anker über unseren legt.
Montag mittags reicht uns der Dauerstress, wir segeln nach Lefkas, und zwar nach Sivota. Hier ist es zwar auch eng und viele Flotillensegler schwirren um uns herum, sie werden aber von den Flottenkapitänen eingehegt und legen schließlich friedlich im Päckchen an. Niveauvolles, aber nicht so intensives Hafenkino wie gestern.
Der weitere Plan sieht die Durchfahrt durch den Lefkas Kanal und anschließend nach Paxi vor. Die Marina Lefkas ist genau mittendrinnen, daher reservieren wir auch einen Liegeplatz dort. Wir haben zwar Wind genau gegenan, die Stärke zwischen 12 und 22 Knoten ist aber ideal zu Segeln mit der Genua. Der abendliche Spaziergang durch die Stadt Lefkas ist reizend wie immer. Am Marktplatz finden wir ein Restaurant, in dem wir sensationellen Feta, gegrillt und mit Honig verfeinert, serviert bekommen.
Als wir mittwochs die Drehbrücke vom Festland nach Lefkas erreichen, steht eine Autofähre quer im Kanal. Im Internet erfahren wir, dass diese die defekte Brücke ersetzt. Eine Durchfahrt mit dem Schiff ist, wie drei Monate vorher, nicht mehr möglich. Das heißt, wir müssen umdrehen, wieder in den Süden von Lefkas fahren um „außenrum“ nach Paxi zu kommen. So werden aus 20 schnell 66 Meilen Strecke für heute. Da der Wind großteils wieder genau gegenan ist, entscheiden wir uns, heute ausschließlich den Motor zu benutzen. Mit den letzten Sonnenstrahlen fällt im Südosten von Agios Nikolaos, der vorgelagerten Insel vor Gaios, der Anker. Dem Ort haben wir schon so oft einen Besuch abgestattet, dass wir diesesmal darauf verzichten und an Bord kochen.
Es bleibt noch ein Tag Zeit, bevor Gouvia am Plan steht. Wir nutzen ihn, um über die Westküste von Paxi in den Norden, nach Lakka, zu fahren. Die Küste ist sensationell schön, mit vielen schroffen Felsformationen und Grotten. Natürlich gibt es auch hier eine „Blaue Grotte“. Trotz der vielen, dort ankernden Auflugsboote und Privatyachten, verbringen auch wir hier unsere Mittagszeit.
In Lakka kann man gut im äußeren Bereich der Bucht ankern und eine der zahlreichen Tavernen besuchen. Am Freitag ist der Liegeplatz in Gouvia Marina reserviert. Der Flughafen ist ganz nahe, daher ist der Ort gut für einen Crewwechsel geeignet. Gerhard sollte um 22:30 aus Wien ankommend landen. Der Flug hat aber Verspätung, sodass es fast drei Uhr morgens wird, als er in der Marina eintrifft. Um sieben Uhr muss ich wieder aufstehen, um Ulli zum Taxi zu begleiten.
- Immer wieder ein Erlebnis.
- Kanal von Korinth
- Auf der Insel Trizonia.
- Heute hat der Kapitän Geburtstag.
- Brücke über den Golf von Patras.
- Tolle Felsformation in der One-House-Bay.
- In Vathy Harbour bei Odysseus.
- Hafen Kioni.
- Dinner in Kioni.
- Morgenstimmung in Syvota.
- Orthodoxe Kirche in der City of Lefkas.
- Felsbogen im Westen Paxis.
- Toller Ankerplatz auf Paxi.
- Die „Blaue Grotte“ von Paxi.
- Waschtag in der Marina Gouvia.
Völlig unausgeschlafen trete ich mit Gerhard F. am Sonntag die Fahrt nach Kroatien an. Erster Halt ist traditionell auf der Insel Erikoussa, nördlich Korfus. Anfangs bläst der Wind noch mit 5 bis 8 Knoten, steigert sich dann aber auf bis zu 25 Knoten. Aujf den letzten 10 Meilen liefern wir uns ein Rennen mit einer Schweizer Crew auf einer Allure 46. Die Leute sind verdammt schnell und können einen groben Schnitzer unsererseits dazu nutzen, uns kurz vor dem Ziel noch zu überholen.
Am nächsten Tag läuft es besser für uns. Als wir sie zuerst auf dem AIS entdecken beträgt der Abstand 3,4 Meilen, den wir auf 4,6 Meilen ausbauen können. Über Nacht ankern wir nebeneinander im Hafenbecken von Otranto. Noch besser läuft es nach Brindisi am nächsten Tag. Der Kurs ist ein Anleger mit leicht raumem Wind, der die Ganymed mit sieben bis acht Knoten beschleunigt. 50 Meilen sind im Nu abgesegelt. Diesmal machen wir an der Nordseite des Stadthafens, beim Kriegerdenkmal, fest. Die Serendipity liegt zwei Schiffe weiter. Mit Heinrich, seiner Tochter Kerstin, Chris und Youssef, alle ausserordentlich sympathische Zeitgenossen, verbringen wir den Abend in einem Restaurant am Hafen.
Fast ebenso weit und gut zu segeln ist es nach Monopoli. Ein Platzerl im Stadthafen wartet auf uns. Wie so oft kommt auch beim Segeln nach guten wieder ein weniger erfolgreicher Tag. Nach Bari steht der Wind direkt gegen uns. Die Welle ist auch ziemlich unangenehm, also werfen wir die eiserne Genua an. Bei Nautica Ranieri ist schon ein Liegeplatz reserviert. Das gleiche Problem stellt sich uns am Sonntag auf der Strecke zu den Tremitischen Inseln. Dank neuem Volvo Penta kein Problem. Wir kommen so zeitig in San Domino an, dass noch eine Besichtigung der Abteifestung von San Nicola gelingt. Abends kocht Gerhard im Prinzip banale Nudeln, die aber durch eine raffinierte Orangen-Gorgonzola-Sauce wahre Geschmacksexplosionen verursachen.
8.9.2025: Um 09:25 legen wir ab und schlagen Kurs nach Palagruza ein. Nur ein Drittel der Strecke lohnt es sich zu Segeln, bevor wir vor der Insel mitten in der Adria ankern. Sogar ein Ausflug zum Leuchtturm ist an diesem Tag noch drinnen. Das Meer ist zum Glück auch nachts noch total ruhig. Ab nächsten Tag kommt der Wind aus Süden mit 10 bis 12 Knoten. Ideale Bedingungen für die Überfahrt nach Lastovo. Übernachtung in der Zaklopatica mit abendlichem Spaziergang in den Ort Lastovo.
Am Mittwoch steht der Wind noch immer aus Süd, diesmal mit bis zu 24 Knoten. In den Osten Korculas, genauer in die Uvala Raciste nördlich von Lumbarda, ist es wieder ein Anlieger, der Speed wieder meist jenseits der 8 Knoten. Nach dem Festmachen an einer Boje (70 €) beginnt es zu regnen, mein zweiter Regentag seit Mitte Mai.
11.9.2025: Für den heutigen Tag ist wenig Wind vorausgesagt, was auch tatsächlich zutrifft. Nur fünf Meilen lassen sich mehr schlecht als recht segeln. Das Ziel ist die Bucht Okuklje auf Mljet. Der freundliche Wirt des „Maestral“ weist uns an seinem Steg einen Liegeplatz zu, abends serviert man uns ein köstliches Steak.
- Wind und Wellen hindern Gerhard nicht …
- … seine Turnübungen zu machen …
- … was aber auch ziemlich müde macht.
- Unsere Schweizer Freunde mit der „Serendipity“ in Otranto.
- Hafenpromenade Otranto.
- Gerhard am Steuer.
- Hafen von Monopoli.
- Basilica Cattedrale Maria Santissima della Madia in Monopoli.
- Altare Maggiore.
- Vieste bei Nacht.
- Scala del Amore.
- Abtei Santa Maria a Mare auf San Nicola/Tremiti-Inseln.
- San Nicola.
- Unser „Parkplatz“ auf Palagruza.
- Blick vom Leuchtturm Palagruza.
- Leuchtturm Palagruza.
- Lastovo.
- Entspannungsübung beim Segeln.
Am Samstag sind noch sechs Meilen bis Dubrovnik am Plan. In der Marina Frapa ist der Liegeplatz reserviert und Gerhard B. mit Franz warten schon auf uns, als wir um 10 Uhr dort einlaufen. Der Tag ist für eine ausgiebige Besichtigung von Dubrovniks Altstadt reserviert. Am Sonntag Morgen verabschieden wir uns vom Felbi und segeln nach Ston. Gemütlich bei einem Bier sitzend fährt ein alter Bekannter mit seinem Beiboot in den Hafen. Andi, ein Kärntner, den wir von einigen Austria Cups kennen, ankert vor der Einfahrt nach Ston. Gemeinsam essen wir zu Abend in der Altstadt.
Am nächsten Tag besuchen wir die sehenswerte Stadtmauer von Ston, bevor wir nach Mljet aufbrechen. Fast die gesamte Strecke ist eine schöne Kreuz bei moderatem Wind. In der Polace findet sich ein Liegeplatz bei der Konoba Ogiglia. Das Restaurant ist durchschnittlich, der Liegeplatz kostenlos, die Kassierer der Nationalparkgebühr lassen uns unbehelligt.
16.9.2025: Gerhard möchte gerne in Lastovo vorbeischauen, wo er mit seinem eigenen Boot schon öfter geankert hat. Wir entscheiden uns für die Skrivena, in der es zwei Lokale gibt. Hier entkommen wir den Nationalpark-Kassieren nicht. 85,- € für die Boje sind zu berappen. Das größere Lokal an der Westseite ist leider voll, das an der Ostseite die einzige Alternative. Von den Parkrangern vorgewarnt ob der Preise sind wir dann doch überrascht. Unfreundliche Bedienung, keine Speisekarte, minderwertiger Wein um 48,- die Flasche werden auch mit durchschnittlichem Fisch vom Grill, welcher unprofessionell tranchiert wird, nicht aufgewogen. Das erste enttäuschende Abendessen bei diesem Törn!
Vela Luka auf Korcula ist unser Ziel am Mittwoch. Anfangs noch Wind mit 18 Knoten, wird dieser mit zunehmender Tageszeit schwächer. Zuletzt bleibt nur die eiserne Genua. In Vela Luka gibt es mittlerweile eine kleine Marina, die ich noch nicht kenne. Das Filetsteak im Restaurant „Bata“ schmeckt sensationell.
18.9.2025: Wieder durchwachsener Wind. Bis Sveti Klement lassen sich nur die Hälfte der Meilen segeln. Eine der vielen Bojen in der Vinogradisce ist noch frei – für 98,- € ohne Beleg. Auf die Frage nach einer Rechnung schüttelt der Marinero nur belustigt den Kopf. Das Abendessen bei Toto‘s beruhigt uns wieder.
Langsam kommen wir immer weiter nach Norden. Die Bucht Necujam auf Solta, in der wir mit Landleine neben einer schönen Jongert 2100 S ankern, ist das nächste Ziel. Das auf Google gefundene Lokal befindet sich zwei Kilometer entfernt, ist eine offenbar umgebaute Doppelgarage und dadurch nicht gleich als solches zu erkennen, bietet aber gute Küche.
Langsam dreht der Wind auf Süd, so können wir einen Teil der Strecke nach Rogoznica segeln. Östlich des Ortes ankern wir auf 10 m Tiefe. Am nächsten Tag ist uns mehr Glück mit dem Wind beschieden. Bis Murter lässt es sich wunderbar segeln. Beim Einlaufen in die Bucht trifft mich angesichts der vielen neuen Bojen fast der Schlag. Die mit Bojen handelnde Firma hat ganze Arbeit geleistet. Rote, grüne und jede Menge gelbe Seezeichen erschweren die Orientierung, das Ankern ist verboten worden, der Steg des Restaurants „Fabro“ gehört jetzt zu einem Hafen-Konsortium und ist gebührenpflichtig, die Bucht somit für Individualisten weitgehend uninteressant geworden.
22.9.2025: Aus dem leichten Südwind ist ein moderates Winderl geworden. Nur unter Genua geht es flott nach Brbinj auf Dugi Otok. Auch hier grassiert mittlerweile die Bojenpest. Antonio, der in einem selbstgebauten Holzschuppen sein Lokal betreibt, hat, aufgrund Saisonende, nur noch einige Fische und Rumpsteaks im Angebot. Wir entscheiden uns für Zweiteres. Der Südwind steht auch noch am Dienstag. Wieder einmal eine günstige Gelegenheit, den Gennaker auszupacken. Hafen und Bucht von Ist machen schon einen sehr ruhigen Eindruck, nur das „Maestro“ hat noch geöffnet.
Einer der Klassiker zu Saisonende ist Veli Losinj. Der Schlag dorthin zeigt uns schon große Löcher im Wind aus südlicher Richtung. Der Stadthafen ist zu unserer Überraschung belegt, sodass wir in die Rovenska ausweichen müssen. In der „Ribarska Koliba“ gibt es nur noch Fisch aus der Farm, trotzdem schmeckt’s. Am vorletzten Tag des Törns lässt der Wind fast ganz aus. Nur fünf der 18 Meilen nach Rab lassen sich einigermaßen segeln. Traditionell ankere ich in der Eufemia, was uns einen abendlichen Spaziergang, dieses Mal zur „Gostionica Sport“, Gerhards Stammlokal in Rab, ermöglicht. Der Empfang ist herzlich, das Essen, wie immer, hervorragend.
26.9.2025: Der 129. und letzte Tag auf See. Zwar unternehmen wir einen verzweifelten Versuch noch einmal die Segel zu setzen, scheitern jedoch an chronischer Windlosigkeit. Der neue Motor kommt dementsprechend zum Einsatz auf den letzten Meilen. Um 16:20 Uhr machen wir die Ganymed am Steg A1 fest.
- Festung Ston.
- Kleine Bergtour in Ston.
- Ston mit den Salzgärten.
- Auf den Pakleni Inseln.
- „Garagen-Konoba“ in der Necujam.
- Vorspeisenteller bei Fabro in Murter.
- Wieder mal ein anstrengender Tag.
- Endlich wieder in Veli Losinj.
Hier findest Du das Logbuch zu dieser Reise.
Statistische Daten:
Gesamtstrecke des Törns: 3.240 Meilen
Davon gesegelt: 2.000 Meilen
Davon unter Motor: 1.240 Meilen
Übernachtungen in Marinas: 23
Am Anker: 61
An einer Boje: 10
In einem Hafen: 33
Motorstunden: 249 Stunden
Generatorstunden: 80 Stunden
Watermaker: 94 Stunden